1924

Fritz Lötscher sen. begann auf der Liegenschaft „Gasshof“ in Littau Kies abzubauen und legte damit den Grundstein zum heutigen Unternehmen.
Die behäbige Arbeitsweise und die bescheidenen maschinellen Möglichkeiten jener Tage liessen die unglaubliche Entwicklung noch nicht ahnen. Männer, von Jugend auf an Härte gewöhnt, leisteten mit Schaufel, Pickel und Steingabel jene Arbeit, für die heute grosse Maschinen benötigt werden.

Mit schweren Hämmern zerschlug man die grossen Steine, Schaufel um Schaufel warf man ¨über die Siebe, um Sand auszusondern. Pferdefuhrwerke besorgten den Transport der Kiesmaterialien auf die Baustellen. Erst vereinzelt befuhren Lastwagen mit Diesel- oder Benzinmotoren die staubige Schotterstrasse nach Luzern.

Parallel zur Kiesgrube betrieb Fritz Lötscher sen. eine Fuhrhalterei, wie ein Transportunternehmen damals genannt wurde, bestehend aus einem Fahrzeug und zwei Pferden, dem „Dicken“ und dem „Dragoner“. Als Fuhrmann wirkte der Fritz Lötscher sen. persönlich.

Die Belegschaft bildeten zu Beginn die drei Arbeiter Albert Haas, Hans Schmidli, der über 40 Jahre ein treuer Mitarbeiter war, sowie Xaver Fuchs, damaliger Besitzer der Wirtschaft „Gasshof“. Ein halbes Jahr später kam Albert Hammer dazu. Auch er blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1962 der Firma treu.

Um die Humus- und Erdschicht, die auf dem Kies lag, nicht mehr länger von Hand wegzuschaffen zu müssen, kaufte Fritz Lötscher sen. zwei Eisenachsen, liess vom Wagner neben der Gasshofschmiede eine kippbare Holzmulde darauf bauen, verlegte einige Schienen und rationalisierte durch den Einsatz des ersten Rollwagens den Abtransport des unbrauchbaren Erdmaterials beträchtlich.

Bald darauf gelangten die ersten Rollwagen aus Stahl zum Einsatz, womit ein grosser Fortschritt erreicht war, gelang es doch, nun ein Fahrzeug in kürzester Zeit beladen zu können.

In den kalten Wintern 1927/28 und 1929/30 wandte man recht ungewohnte Abbaumethoden an. Die Aussenschicht des Kieses war so hart gefroren, dass man die Auflockerung mit dem Pickel nicht durchführen konnte. Kurzerhand trieb man einen Stollen in die Wand, schützte den Eingang mit einer Blache und baute im Innern unter leichteren Bedingungen ab.

1932

Die Kirchgemeinde Littau erteilte Fritz Lötscher sen. im Jahre 1932 das Kiesabbaurecht auf dem Landstück „Feld“. Nun gab man die Kiesgrube „Gasshof“ auf und baute die Grube „Feld“ weiter aus. So entstand hier die erste Kieswaschanlage der Innerschweiz.

In diesem Jahr wurde der erste, von einem Benzinmotor betriebene Lastwagen der Marke Ford gekauft. Natürlich fuhr der „Chef“ persönlich in den ersten Wochen, bald lernte er aber Hans Schmidli an, das kostbare Fahrzeug zu chauffieren. Dies geschah auf die ihm eigene Weise: Eine Ladung Kies sollte nach Gerliswil gebracht werden. Fritz Lötscher sen. nahm Hans Schmidli mit ins Fahrzeug, forderte ihn auf, sich die Manipulationen gut zu merken, auf dem Heimweg könne er dann fahren.

Nachdem man in Gerliswil noch eingekehrt war, lieferte Hans Schmidli sein „Gesellenstück“ und fuhr den Lastwagen unter den wachsamen Augen von Fritz Lötscher sen. sicher nach Littau zurück. Während der nächsten Fuhre, nochmals nach Gerliswil, steuerte Hans Schmidli das Fahrzeug beide Wege. Am Mittag sprach Fritz Lötscher sen. zu seinem neuen Chauffeur, nachmittags müsse er dann alleine fahren, er hätte keine Zeit mehr mitzukommen. So fuhr Hans Schmidli schliesslich noch zwei Monate mit dem Lastwagen, bis er dann anfangs Juli die Fahrprüfung ablegte.

Für Fritz Lötscher sen., der ja selbst im Betrieb mitarbeitete, besorgte seine Frau Marie Lötscher-Waldvogel die Büroarbeiten, unterstützt von einem Angestellten, Gottfried Küng. 1948 übernahm die älteste Tochter, Rita Lötscher, für viele Jahre diese immer anspruchsvoller werdende Arbeit.

1938

In den Jahren des zweiten Weltkrieges war die Geschäftslage nicht sehr günstig. Wer wollte in dieser Zeit noch bauen? Dennoch besass Fritz Lötscher sen. den Mut, die Liegenschaft „Rengg“ an der Gemeindegrenze Malters-Littau zu kaufen. Im Boden dieses Grundstückes lag Kies. Vom Jahre 1943 an baute man an zwei verschiedenen Orten Kies ab.

1950

Zu Beginn der fünfziger Jahre schaffte man die ersten Pneulader sowie die ersten Trax an. Vorerst nur in der Kiesgrube verwendet übernahm man in der Folge auch Regiearbeiten, Trax wurden ausgemietet, zusätzliche Arbeiter eingestellt und so war man in der Lage, selbständige Akkordarbieten zu übernehmen.

1958

Im Jahre 1958 wurde die innere Struktur des Unternehmens geändert. Das Einzelunternehmen des Fritz Lötscher sen. wurde in eine Familienaktiengesellschaft umgewandelt. Jetzt arbeiten auch die beiden ältesten Söhne im Unternehmen mit, Fritz Lötscher jun. und Josef Lötscher.

Langsam neigte sich das Kiesvorkommen der Grube „Feld“ dem Ende zu. Im Frühjahr 1959 wurde die inzwischen wieder eingestellte Kiesgrube „Tschuopis“ in Littau eröffnet.

Da auch in der Grube „Rengg“ in absehbarer Zeit das Material zur Neige gehen würde, suchte man nach neuen Möglichkeiten. Die bereits vorhandenen Maschinen und Lastwagen legten es nahe, vermehrt Aushub- und auch Abbrucharbeiten zu übernehmen. Der drittälteste Sohn Hans sowie die Tochter Seline Lötscher nahmen ihre Tätigkeit in der Firma auf.

1964

Die Fritz Lötscher AG bezog an der Ritterstrasse 18 in Littau eine moderne Reperaturwerkstätte und neue Büroräumlichkeiten.

Man war weiterhin interessiert, neue Kiesvorkommen zu suchen und für den Abbau zu erschliessen. Im Oktober 1964 konnte die Kiesgrube „Mosigen“ bei Entlebuch und im folgenden November die Kiesgrube in Ballwil in Betrieb genommen werden. In dieser Zeit trat der vierte Sohn, Roman Lötscher in die Firma ein.

Man vernachlässigte aber auch die Sparte Aushub und Abbruch keineswegs, sondern konnte, zusammen mit einem äusserst tüchtigen und zuverlässigen Mitarbeiterstab, bald auch Strassenbau- und Kanalisationsarbeiten übernehmen. Der Maschinen- und Lastwagenpark vergrösserte sich und wurde in den folgenden Jahren stets erneuert.

Die Kiesgrube Ballwil wurde schliesslich zu Kiesgrube mit Waschanlage und einer Betonzentrale vervollkommnet und was erst aus schaufelnden und pickelnden Männern bestand, wandelte sich schliesslich in eine elektronisch gesteuerte Maschine.

1993

Eine computergesteuerte leistungsfähige Betonanlage wurde in Betrieb genommen.
– 3.5 m3 Zweiwellenzwangsmischer
– 3 Zement- und Zusatzstoffsilos (1 Doppelsilo)
– Computersteuerung Ammann
– LKW – Waschplatz
– Reservoire und Absetzbecken für Wasch- und Prozesswasser.

1994

Aus der Fritz Lötscher AG wurden zwei unabhängige Firmen – die Lötscher Kies und Beton AG, Ballwil und die Lötscher Tiefbau AG, Littau – gegründet.

1997

Qualitätsmanagement nach ISO 9001.

1998

Neues Logo

2000

Erstellung der Lastwageneinstellhalle

2003

Umweltmanagement nach ISO 14001.

2005

Zertifizierung der Betonprodukte nach SN EN 206-1.

2006

Inbetriebnahme des Um- und ausgebaute Kieswerks

– Einbau einer leistungsfährigen Silobeschickung mit Flexowell S-Förderer
– Einhausung des Vorbrechers (Lärmsanierung)
– neue Brechsand- und Splittklassierung
– neue Anlagesteuerung (AS2000plus) und neue konforme elektrische Verkabelung
– zusätzliche Reservoire und Absetzbecken für Prozesswasser
– neue Siloeinheit (6 neue Silos aus Beton)
– Neukonstruktion der Feinbrecherei, Ersetzen der Feinbrecher (Toro 600)
– neuer Unterabzug mit Wellstahlrohr
– Stahlfaserdosieranlage (INCITE)

Zertifizierung der Gesteinskörnungen nach SN EN 12620

2006

Fund des Mammutstosszahnes

2009

Neue Schlammaufbereitung, Schlammpresse und Werkstatt

2010

Neuer Betonmischer 4.5 m3

2011

Betonieren der Recyclingplätze und Einbau einer Neutralisationsanlage

Erstellen einer Restbetonaufbereitung beim Waschplatz. Einbau einer Bibko Anlage.

Erschliessung der Kiesabbaustellen mit Förderbänder (Süd 2011, Nord 2012)

2012/2013

Neuerstellung eines Unterflurabzuges mit Erneuerung der Grobstückausscheidung.

2014

Bau der Mannschaftsräume und eines Aufenthaltsraumes

2016

Neubau einer Siloanlage für Recyclingmaterialien

2018/2019

Erstellen einer Recyclingaufbereitungsanlage.